Internationaler Tag gegen Tiertransporte

Internationaler Tag gegen Tiertransporte 2025 – Stimmen gegen das stille Leid

Am 14. Juni 2025 machten Tierschutzorganisationen in Berlin erneut auf ein kaum sichtbares, aber umso grausameres Thema aufmerksam: das Leid von Millionen Tieren auf Transporten quer durch Europa und darüber hinaus. Zum Internationalen Tag gegen Tiertransporte organisierte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN gemeinsam mit anderen Initiativen eine aufsehenerregende Mahnwache am Brandenburger Tor. Die Forderung: Ein nationales Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten sowie mehr Transparenz und Kontrolle bei Tierschutzverstößen.


Tiertransporte: Das Leid auf Rädern

Jedes Jahr werden allein in der EU mehr als 1,6 Milliarden lebende Tiere transportiert – darunter Kühe, Schweine, Schafe und Geflügel. Viele dieser Tiere müssen stunden-, oft tagelang in Lkw ausharren: bei Hitze, Kälte, Hunger, Durst und ohne ausreichenden Platz. Besonders umstritten sind Transporte in sogenannte Drittstaaten wie Nordafrika, den Nahen Osten oder Zentralasien. Dort gelten oft weder EU-Tierschutzstandards noch gibt es ausreichende Kontrollmechanismen.

Tierschutzexpert:innen schlagen seit Jahren Alarm: Unzureichende Versorgung, brutale Entladungen, unsachgemäße Schlachtmethoden – all das ist traurige Realität für Tiere auf Langstreckentransporten. Trotzdem gehen die Transporte weiter, vor allem weil wirtschaftliche Interessen Vorrang haben.


Die Aktion am Brandenburger Tor – ein sichtbares Zeichen

Am Samstag, den 14. Juni 2025, wurde das Brandenburger Tor zum Schauplatz für Empathie und Protest. Die Aktion von VIER PFOTEN, unterstützt von Animals‘ Angels, ProVieh, Deutscher Tierschutzbund, CIWF und weiteren Gruppen, brachte Aktivist:innen, Passant:innen und Medien zusammen.

Die zentralen Forderungen lauteten:

  • Ein sofortiges nationales Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten
  • Ein EU-weites Moratorium für Transporte, die länger als 8 Stunden dauern
  • Echte Transparenz bei Tierschutzverstößen
  • Stärkere Kontrollen und Ahndung von Missständen
  • Förderung tiergerechter Alternativen, z. B. mobile Schlachtung

Die Aktion war nicht nur informativ, sondern auch eindrücklich gestaltet: Mit leeren Tiertransportboxen, emotionalen Bildmotiven und einer Schweigeminute für die Millionen Tiere, die jeden Tag leiden, aber nie gehört werden.


Warum Drittstaaten besonders problematisch sind

Lebendtiertransporte in Länder außerhalb der EU sind besonders umstritten. In vielen Zielstaaten existieren keine ausreichenden Standards für den Umgang mit Nutztieren. Nach oftmals tagelangen Fahrten unter erbärmlichen Bedingungen werden die Tiere ohne Betäubung geschlachtet oder sogar während des Transports verletzt und entsorgt.

Gerichtsurteile in Deutschland haben in Einzelfällen Transporte untersagt, doch ein umfassendes Verbot fehlt weiterhin – trotz wiederholter politischer Ankündigungen. Die Lücke zwischen Worten und Taten ist groß.


Gesellschaftlicher Druck steigt – aber reicht das?

Laut aktuellen Umfragen sprechen sich über 80 % der deutschen Bevölkerung gegen Lebendtiertransporte in Drittstaaten aus. Dennoch bleibt der politische Fortschritt zäh. Die Aktion am Brandenburger Tor wollte deshalb nicht nur aufklären, sondern auch den Druck auf Verantwortliche in Bund und EU erhöhen.

Mit Petitionen, Protestbriefen und direkter Ansprache an politische Entscheidungsträger:innen versuchten die Initiativen, aus Empörung echte Veränderungen zu machen.


Fazit: Tierschutz braucht klare Grenzen – und politischen Mut

Der Internationale Tag gegen Tiertransporte 2025 hat einmal mehr gezeigt, dass das Thema nicht in Vergessenheit geraten darf. Zu groß ist das Leid, zu eklatant sind die Lücken in der Gesetzgebung. Wer Tiere schützen will, darf sie nicht auf qualvolle Reisen schicken, nur um an ihrem Zielort unter noch schlechteren Bedingungen geschlachtet zu werden.

Ein konsequentes Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten wäre ein logischer, überfälliger Schritt – im Sinne von Tierwohl, Ethik und gesellschaftlichem Fortschritt.

Solche Aktionstage zeigen, dass das Thema Menschen bewegt – und dass sie bereit sind, ihre Stimme zu erheben. Jetzt liegt es an der Politik, zu handeln. Denn Tiertransporte sind kein Randproblem – sie sind ein systematisches Versagen, das dringend gestoppt werden muss.

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