Demo gegen Gasbohrung in Reichling

Demo gegen Gasbohrung in Reichling: Ein klares Nein zu fossilen Energien

Am 3. Mai 2025 versammelten sich Hunderte Menschen in Reichling am Lech, um ein deutliches Zeichen gegen die geplante Gasbohrung in der Region zu setzen. Unter den Teilnehmenden: Vertreter:innen von BUND Naturschutz, Greenpeace, Fridays for Future sowie zahlreiche engagierte Bürger:innen aus der Region. Die zentrale Botschaft: Keine neuen fossilen Projekte – wir brauchen eine echte Energiewende!


Protest in Reichling – warum hier?

Reichling ist eine idyllisch gelegene Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Doch unter der malerischen Oberfläche schlummern mögliche Erdgasvorkommen – und genau diese will ein Energieunternehmen durch neue Bohrungen erschließen. Das Vorhaben hat überregionale Aufmerksamkeit erregt, denn es steht exemplarisch für einen Kurs, der in Zeiten der Klimakrise zunehmend in Frage gestellt wird.

Die Kritik: Statt massiv in erneuerbare Energien zu investieren, werden erneut Gelder und politische Kraft in fossile Übergangstechnologien gesteckt. Das halten viele Umweltorganisationen für rückwärtsgewandt – und wissenschaftlich wie ökologisch nicht mehr vertretbar.


Wer demonstrierte – und warum?

Zu den Initiator:innen des Protests gehörten drei zentrale Akteure der deutschen Umweltbewegung:

  • BUND Naturschutz Bayern e. V. – der größte Umweltverband Bayerns
  • Greenpeace Deutschland – mit klarer Ausrichtung auf Klimaschutz und Energiewende
  • Fridays for Future Landsberg/Weilheim – engagierte junge Menschen aus der Region

Unterstützt wurden sie von Bürgerinitiativen, lokalen Landwirten, Familien, Wissenschaftler:innen und sogar einzelnen politischen Mandatsträger:innen.

Die Forderungen der Demonstrierenden lauteten:

  • Sofortiger Stopp der geplanten Gasbohrung
  • Keine neuen Investitionen in fossile Infrastruktur
  • Verbindliche Ausbauziele für erneuerbare Energien in der Region
  • Klimaschutz vor wirtschaftlichem Profit

Reden, Transparente und starke Stimmen

Die Demonstration begann mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz von Reichling, begleitet von Bannern mit Aufschriften wie:

  • „Kein Gas aus dem Lech – Sonne statt Bohrer!“
  • „Unsere Erde ist kein Rohstofflager“
  • „Reichling sagt: Nein zur Gaslobby“

Redner:innen betonten, dass neue Gasprojekte nicht mehr zeitgemäß seien. Selbst als sogenannte „Brückentechnologie“ sei Erdgas nicht mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar. Stattdessen forderten sie Investitionen in Solarenergie, Windkraft, Bürgerenergieprojekte und Wärmepumpen – besonders im ländlichen Raum.

Ein Aktivist von Fridays for Future brachte es auf den Punkt:

„Wir müssen aufhören, Löcher in die Erde zu bohren – und anfangen, die Sonne und den Wind intelligent zu nutzen.“


Energiewende statt fossiler Sackgasse

Die Demo in Reichling reiht sich ein in eine wachsende Protestwelle gegen fossile Großprojekte in Deutschland. Ob LNG-Terminals, neue Autobahnen oder Gasbohrungen – die Zivilgesellschaft fordert mehr Mut und Konsequenz bei der Umsetzung der Energiewende.

Der Konsens unter Wissenschaftler:innen ist eindeutig: Neue fossile Infrastruktur verlängert die Abhängigkeit von CO₂-intensiven Energieformen und gefährdet das Einhalten der Klimaziele. Insbesondere Gas ist keineswegs „sauber“ – bei Förderung und Transport entweichen große Mengen Methan, ein extrem klimaschädliches Treibhausgas.


Fazit: Reichling steht nicht allein – der Widerstand wächst

Die Demonstration gegen die geplante Gasbohrung in Reichling war nicht nur ein regionaler Protest – sie war Teil eines größeren Ganzen. Sie zeigt, wie sehr das gesellschaftliche Bewusstsein für die Gefahren fossiler Energien gewachsen ist. Die Menschen vor Ort – Jung und Alt, lokal und überregional – machen deutlich: Die Zeit für neue Gasprojekte ist vorbei.

Was jetzt zählt, ist der konsequente Ausbau der Erneuerbaren, mehr Bürgerbeteiligung und ein politischer Wille, der sich nicht länger von kurzfristigen Interessen leiten lässt.

Reichling hat an diesem Tag gezeigt, dass auch kleine Orte große Botschaften senden können: Für den Schutz unserer Lebensgrundlagen. Für unsere Kinder. Für das Klima.

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